"Schnitzel-50er"? Die meisten Gastronomen sind froh über die Aktion
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Wegen der Debatte über eine autofreie Innenstadt brodelt es, die Pop-up-Radwege regen die Autofahrer auf und der langsam beginnende Wahlkampf strapaziert die Nerven so mancher Stadtpolitiker. Das Gesprächsthema des Tages war in der Wiener City gestern aber ein ganz anderes.
Vor dem Schwarzen Kameel flogen die Fäuste. Zwei Gäste des noblen Lokals attackierten einen weiteren Gast und einen Mitarbeiter, mit Schlägen und Tritten. Nicht gerade zimperlich.
Erst ein Großeinsatz der Polizei konnte die Situation beruhigen und dem Lokal wieder zu seiner gewohnten Atmosphäre verhelfen. In den Sozialen Netzwerken verbreiteten sich die Videos zu der Schlägerei im Lauffeuer. Dass den Opfern von irgendjemandem geholfen worden wäre, ist darauf nicht zu sehen.
Das Schwarze Kameel ist übrigens nicht auf der Liste jener Gastronomiebetriebe, wo der Gastro-Gutschein der Stadt eingelöst werden kann. Aber es gibt auch so genug Auswahl. Über 1.100 Kaffeehäuser, Restaurants, Wirtshäuser und Bars haben sich gemeldet, um bei dieser Aktion der Stadt und der Wirtschaftskammer mitzumachen.
Als „Schnitzel-50er“ wurden und werden die rund 950.000 Gutscheine – mancherorts auch abfällig – bezeichnet. Als Wahlzuckerl-Bons von Bürgermeister Michael Ludwig, die nun in den kommenden Tagen in den Postkästen der Wienerinnen und Wiener landen werden.
Die meisten Gastronomen sehen das aber anders. Sie sind froh über die Aktion, wobei es ihnen weniger um die 25 Euro pro Person oder die 50 Euro pro Haushalt geht, die sie nun einkassieren können.
Sie sehen den Gutschein vielmehr als Türöffner, dass viele die noch immer vorhandene Corona-Angst ablegen und wieder in die Gaststätten kommen. Mittlerweile ja ohne Maske, was auch ein großer Stimmungsaufheller ist.
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