Schneechaos auf Autobahnen

Hängengebliebene Lkw auf der A 21

Manfred Kuhn

Die ASFINAG ist nicht in der Lage, mit der Räumung rechtzeitig zu beginnen

von Manfred Kuhn

über Winterwetter und Straßenzustand

Ich bin seit 55 Jahren im Bereich der Verkehrserziehung tätig und kann es schon nicht mehr hören, was sich da jedesmal abspielt auf den Autobahnen , wenn es einmal schneit. Ich beschäftige mich mit diesem „Thema“ sehr intensiv und habe eine Menge an Fehlleistungen ausgemacht, die zu so einem Chaos führen. Es ist jedes Jahr dasselbe. Es gibt auf alle Fälle mehrere „Sünder“.

Das fängt vor allem damit an, dass die ASFINAG und die Polizei die Hauptschuldigen sind neben den Kraftfahrzeuglenkern in Verbindung mit dem Straßenzustand. Schauen wir uns jetzt einmal das der Reihe nach an wie folgt:

Die ASFINAG ist nicht in der Lage:

  • rechtzeitig mit der Schneeräumung zu beginnen, bevor sich noch ein Stau bildet, sowie notfalls die Autobahn überhaupt zu sperren , um ein gefahrloses und schnelles Räumen zu ermöglichen. Dazu sind genügend Abfahrtsmöglichkeiten auf der Autobahn vorhanden. (In diesem Zusammenhang habe ich schon vor Jahren einen Vorschlag der ASFINAG gemacht, indem man ca. 300 - 500 m vor allen Abfahrten auf Überkopfwegweisern Ampeln montiert, die bei Rotlicht ein Weiterfahren dadurch verbieten und man dort einmal abwarten kann, bis diese Stelle wieder frei ist, ansonsten man die Autobahn über die folgende Abfahrt verlassen kann.
  • Bis heute ist nichts geschehen, nicht einmal zu Testzwecken ist so etwas ins Auge gefasst worden. Das wäre auch bei einer plötzlichen und notwendigen Totalsperre aufgrund von Unfällen, Karambolagen, Blitzeis, Schnee ein probates Mittel, um einen Stau zu verhindern. Der Nebeneffekt wäre daher auch eine „freie“ Strecke für Einsatz-und Straßendienstfahrzeuge. Ein stundenlanges Stehen im Stau wäre daher dann auch Vergangenheit. Es ist nämlich skandalös, dass man bei Minusgraden gezwungen wird, eine Ewigkeit im Auto zu sitzen und auf Hilfe warten muss, bis das Rote Kreuz kommt mit Decken und Getränken. Schlimm ist natürlich auch die Tatsache, dass in der Zwischenzeit der Treibstoff zu Ende gehen kann und man vielleicht gerne gerade jetzt ein Örtchen aufsuchen möchte, welches in dieser momentanen Einöde nicht vorhanden ist.

Das alles im Jahr 2015 nach Christ Geburt und nur weil einige unfähig sind danach zu trachten, dass es soweit gar nicht kommt.

Die Polizei ist nicht in der Lage

  • LKW und Busse schon rechtzeitig in der Ebene auf Parkplätzen, Schneekettenanlegestellen oder auf Pannenstreifen anzuhalten, um zu kontrollieren, ob diese alle Ketten montiert oder Winterreifen haben. Alle diese Fahrzeuge dürften erst weiterfahren , wenn sich die Situation verbessert hat und die Autobahn voll gereinigt wurde. Ein rechtzeitiges Anhalten oder Ableiten von Pkw wäre auch eine Möglichkeit, einen Stau und ein Chaos zu verhindern und hilft überdies den Schneepflügen ein großflächiges, ungehindertes schnelles Räumen der Autobahn. (Immerhin baue ich auch darauf, dass ich durch den Erwerb der Autobahnvignette die dafür vorgesehene und eingehobene Benützungsgebühr auch saisonbedingt eine halbwegs befahrbare Fahrbahnoberfläche zur Verfügung stehen sollte).

Die KraftfahrzeuglenkerInnen selbst könnten natürlich auch dazu beitragen, dass es kein Chaos gibt, wenn diese den Sicherheitsabstand zum Vordermann so weit vergrößern, dass auch bei einem plötzlichen Bremsen ein Auffahren sowohl nach vorne als auch durch den Hintermann vermieden werden kann. Dass die Wahl der richtigen Fahrgeschwindigkeit ein Hauptfaktor ist und auch von den Sicht- und Straßenverhältnissen abhängt, ist auch in diesem Fall ganz wichtig. Man kann halt nicht im Winter so fahren wie im Sommer. Das sollte sich schon herumgesprochen haben.

Man könnte natürlich auch überlegen, ob man zu solchen Wetterlagen überhaupt mit dem Auto fahren soll? Eine Verlegung der Reise auf andere Zeiten oder Tage wäre auch eine Möglichkeit. Es gibt auch noch das Reisen mit der Bahn. Das ist wesentlich billiger als ein Totalschaden am Fahrzeug! Es sollte auch bedacht werden, dass der sogenannte Dominoeffekt nicht zum Tragen kommt. Ein rechtzeitiges Erkennen eines Staus mittels der Alarmblinkanlage dem Hintermann anzeigen und die Geschwindigkeit langsam verringern, damit sich der Hintermann auch danach richten und mit seinem Auto anhalten kann. Dabei sollte auch noch beachtet werden, dass der Abstand zum Vordermann möglichst groß bleibt, dass nämlich im Falle eines Falles der Hintermann nicht durch seinen Hintermann mich in den Vordermann hineinschiebt.

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