Schlechte Vorbilder: Imageverlust für Djokovic, Thiem und Co.

Thiem muss sich den Vorwurf gefallen lassen, im Epizentrum grenzenloser Sorglosigkeit beteiligt gewesen zu sein.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Dominic Thiem ist negativ getestet worden, er ist gesund. Sein Sport krankt aber nach der Adria-Tour an allen Ecken und Enden.

Österreichs bester Sommersportler ist freilich nicht der Verursacher der Tennis-Pandemie, aber dennoch Mitwirkender. Als Topsportler, der stets im öffentlichen Rampenlicht steht, liegt seine Aufgabe nicht nur darin, Spiele zu gewinnen. Thiem ist sich als guterzogener Mensch auch stets seiner Vorbildwirkung bewusst, er betont dies auch immer wieder, wenn es um Essenzielles wie Umwelt- und Tierschutz geht.

Zum ersten Mal in seiner Karriere steht aber auch der Lichtenwörther in der Kritik: Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, im Epizentrum grenzenloser Sorglosigkeit beteiligt gewesen zu sein. Dass dermaßen viele Zuschauer auf der Tribüne saßen, darf ihm nicht angelastet werden, aber ausgelassen Party zu feiern, während sich der Großteil der Europäer an die Corona-Maßnahmen hält, kratzt zumindest an seinem Image des braven Topsportlers. Nicht nur jene fühlen sich verraten, die ebenfalls Turniere ausrichten und dabei die strengsten Sicherheitsvorschriften einhalten.

Der Tennissport steckt in seiner größten Krise. Und dennoch geht es dabei nicht nur um den Weißen Sport. Sondern um Verstand und Respekt.

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