Rendi-Wagner ist nicht das Problem der SPÖ

Die Zeit der SPÖ-Vorsitzenden ist abgelaufen. Die existenzbedrohende Krise der Partei bleibt.
Rudolf Mitlöhner

Rudolf Mitlöhner

Seit den steirischen Landtagswahlen am letzten Sonntag sind die Dinge bei der SPÖ nun endgültig aus dem Ruder gelaufen. Wobei die ohnedies erwartbar gewesene Niederlage wohl nur ein weiterer Brandbeschleuniger war. Der Streit um Sparkurs und Kündigungen in der Löwelstraße sowie um die Schulden der Partei taten das Übrige.

Die Parteichefin wirkt nur noch wie eine Getriebene, ohnmächtig muss sie den Entwicklungen zusehen, an denen sie freilich nicht schuldlos ist. Nach einem für die Partei trotz ungünstiger Bedingungen hoffnungsfrohen Start kam Pamela Rendi-Wagner sehr schnell in eine Abwärtsspirale. Die Wunschvorstellung, einen weiblichen Kurz dem ÖVP-Star entgegensetzen zu können, zerschlug sich schnell. Zahllos sind ihre missglückten oder peinlichen Auftritte und Sager. Und wenn sie einfach nur schlecht – weil gegen ihre Natur – gecoacht war, dann hätte sie eben dem entschieden einen Riegel vorschieben müssen.

Aber es war natürlich nicht nur das: Es war der Mangel an inhaltlicher, strategischer und persönlicher Leadership. Sagt sich leicht, gewiss. Und die Zahl derer, denen man mehr zutrauen würde, ist, freundlich formuliert, sehr überschaubar.

Die Zeit Rendi-Wagners an der Parteispitze dürfte abgelaufen sein. Von ihr fällt dann sicherlich eine große Last ab. Die wahren Probleme der SPÖ sind damit freilich keineswegs gelöst. Nicht zuletzt ein Blick über die österreichischen Grenzen macht diesbezüglich relativ schnell sicher: Es handelt sich um eine existenzbedrohende Krise – vielleicht die schwerste in der Geschichte der „Bewegung“ überhaupt.

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