Grasser-Urteil: Rechtsstaat in der Bredouille

(Symbolbild)
Der Grasser-Prozess bringt den österreichischen Rechtsstaat an seine Grenzen und zeigt die Schwächen der Justiz auf.
Ida Metzger

Ida Metzger

In der Kantine des Wiener Landesgerichts herrschte in der Endphase des Grasser-Prozesses eine Stimmung wie im Wettcafé. Die Wiener Anwaltselite, die sich hier in den Prozesspausen trifft, machte ihre Einsätze für das Urteil gegen Karl-Heinz Grasser.

Nicht Fakten aus der Causa Buwog wurden debattiert. Viel mehr waren andere Abwägungen relevant, ob der Wetttipp auf Freispruch oder Schuldspruch gesetzt wurde: Welche Auswirkungen hat das Urteil für das Justizsystem? Wie wird die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bei einem Freispruch, der angesichts der dünnen Beweislage möglich ist, vom Feld gehen? Welche milliardenhohen Schadensersatzzahlungen drohen der Republik? Welche Karriere will die 39-jährige Richterin noch einschlagen?

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