Erstens: In einer wachsenden Stadt stehen einander immer mehr Verkehrsteilnehmer gegenüber – und das bei gleichbleibendem Platzangebot. Es wird also eng.
Zweitens: Die Mobilität verändert sich. Früher stand der motorisierte Individualverkehr unumstritten im Mittelpunkt. Diese Zeit ist vorbei. Immer mehr Menschen steigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad um; wieder andere wählen gänzlich neue Verkehrsmittel. Aktuellstes Beispiel: die mehr als 6.000 Leih-E-Scooter, die Wien bevölkern. Dieser Trend ist – mit Blick auf unsere Klimabilanz – wünschenswert.
Drittens: Eine zeitgemäße Stadtplanung muss den veränderten Bedürfnissen Rechnung tragen. Mehr noch. Wer klimafreundliche Fortbewegung begrüßt, der muss auch aktiv Angebote schaffen, um sie zu fördern. Das zieht zwangsweise einen Umbau und eine Neuverteilung des öffentlichen Raums – der Straße – nach sich.
Viertens: Auch all jene, die die Trends nicht oder nicht immer mitmachen können oder – ja! – wollen, sollen weiter gut in dieser Stadt leben können. Nicht immer geht es ohne Pkw – und niemand ist Zeit seines Lebens Nutzer nur eines Fortbewegungsmittels. Der passionierte Autofahrer wird nur allzu oft zum Fußgänger, der Fußgänger zum Radfahrer und der leidenschaftliche Radfahrer mitunter sogar zum Autofahrer.
Wer das bedenkt, dem zeigt sich vor allem eines: Ohne Rücksichtnahme aller Seiten wird es nicht gehen. Und mit ein bisschen Gelassenheit geht vieles leichter.
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