Putin sucht Anerkennung und die Augenhöhe mit den USA

Wladimir Putin hat ein Problem. Er herrscht seit zwei Jahrzehnten über den größten Flächenstaat der Erde und muss trotzdem dabei zusehen, wie die Wirtschaft dieses Staates den Aufbruch in die Zukunft verpasst. Mit der Energiewende vor Augen wird der Gasriese Russland Bedeutung verlieren, da nützen auch all die Großmachtposen des Kremlherren nichts.
Die aber dienen ohnehin vor allem dazu, die schwindende Popularität zu Hause noch einmal aufzupeppen. Schließlich stehen im Herbst Parlamentswahlen an.
Was Putin sucht, ist politische Anerkennung. Die immer noch atomare Supermacht will auf der Weltbühne auf Augenhöhe mit den anderen Großmächten, allen voran den USA auftreten. Je mehr man Russland diese Rolle zugesteht, desto weniger muss man mit militärischen Muskelspielen wie den aktuellen an der Grenze zur Ukraine rechnen.
Widersacher China
Ist eine Gesprächsbasis hergestellt, kann Biden seinem Gegenüber in Moskau klar machen, wo für die USA rote Linien überschritten werden, etwa bei militärischen Aggressionen in Osteuropa. Anders als mit China kann man sich mit Russland bei den meisten Fragen einigen. Dessen traditionelle Interessen wie den Gasexport nach Europa wird man dabei im Sinne des Friedens wohl anerkennen.
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