Höhere Parkgebühren für SUVs? Eine Stimme dafür

Elektroautos auf Parkplatz
Höhere Parkgebühren für SUVs? Paris wird den dreifachen Preis für große Autos verlangen. Kleine Fahrzeuge sind begünstigt
Josef Gebhard

Josef Gebhard

Sie sind teuer, verbrauchen übermäßig viel Energie und Platz. Dennoch werden die sogenannten Sport Utility Vehicles (SUV), die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts so gar nicht sportlich daherkommen, immer mehr. Nicht etwa in den alpinen Regionen des Landes, wo ein robustes, allradgetriebenes Fahrzeug durchaus zweckmäßig wäre, sondern in den Städten, wo Ökonomie wie Ökologie eigentlich oberste Gebote der Mobilität sein sollten.

Nun will die Stadt Paris die zügellose Verbreitung dieser Straßenkreuzer eindämmen, indem die Parkgebühren für sie massiv erhöht werden. Zweifelsohne gibt es jede Menge heikler Probleme, die bei der konkreten Umsetzung noch zu lösen sind – etwa die Definition der betroffenen Fahrzeuge und die Kontrollierbarkeit der Regelung. Grundsätzlich geht Frankreichs Hauptstadt mit dieser Maßnahme aber in die richtige Richtung. Denn derart irrationale Konsum-Verhaltensmuster, wie der Erwerb eines für die Großstadt völlig unangemessenen Fahrzeugs, lassen sich nicht durch gutes Zureden allein ändern. Hier sind – wie in vielen anderen Lebensbereichen auch – lenkende Maßnahmen durchaus angebracht. Im Sinne der Stadtbewohner, die unter den Blechlawinen zu leiden haben.

Denn auch das Argument, statt Restriktionen müsse man den SUV-Lenkern Alternativen anbieten, geht ins Leere. Das zeigt das Beispiel Wiens, wo trotz des vorbildlich ausgebauten öffentlichen Verkehrs die Zahl der SUV besonders massiv steigt.

Josef Gebhard ist Redakteur im KURIER-Innenpolitik-Ressort.

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