Soll es weiter Hausübungen geben?
PRO
Was kommt als Nächstes? Nachdem die Relevanz der Reifeprüfung infrage gestellt wird, vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA), vormals als Fachbereichsarbeiten bekannt, wegen der KI als obsolet angesehen werden, stehen nun also Hausaufgaben zur Disposition.
Als Vorbild dient den Befürwortern für das Aus Polen. Dort sind Hausaufgaben aus dem Alltag von Volksschülern gestrichen und erst wieder in der Oberstufe an der Tagesordnung. Polens Premier Donald Tusk verspricht sich davon eine Modernisierung des Bildungssystems, denn es werde zu viel auswendig gelernt, zu wenig auf Kreativität geachtet.
Seit wann widerspricht das eine dem anderen? Wo und wie sollen die Jüngsten der Gesellschaft das Lernen lernen, wenn nicht in der Schule und zu Hause oder im Hort, jedenfalls selbstständig (im Sinne von selbst und ständig),weil das Erlernte geübt werden will und muss, um gekonnt zu werden.
Weil wir den größten Computer, den wir als Menschen besitzen – das eigene Gehirn nämlich –, trainieren müssen, um ihn im Laufe des Lebens überhaupt annähernd ausreichend nutzen zu können.
Um zu verstehen und zu begreifen, Zusammenhänge zu erkennen und Rückschlüsse zu ziehen.
Um sich eben nicht vor technischem Fortschritt zu fürchten, sondern KI, AI & Co. für sich arbeiten zu lassen.
Und auch, um zu verhindern, dass die Digitalisierung zu einer Verkümmerung oder gar Degeneration des Geistes führt. Selbiges steht nämlich zu befürchten.
Johanna Hager ist Leiterin der Innenpolitik
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