Beispiel Politik: Auch wenn Teile der Justiz und der parlamentarische Untersuchungsausschuss das Bild eines von Korruption durchdrungenen Landes zeichnen: Lassen wir die Kirche im Dorf! Die allermeisten Menschen gehen nicht in die Politik, um sich persönlich zu bereichern, sondern um etwas zu bewegen (und manchmal schlicht aus Eitelkeit). Man muss nicht immer nur – wie unser Staatsfernsehen besonders nach des Kanzlers Moskau-Reise – fieberhaft nach Haaren in der Suppe suchen. CNN hat ein sachlich-kritisches Kanzler-Interview dazu geführt, die New York Times (sogar auf der Titelseite) unaufgeregt berichtet.
Hören wir doch auf, alle regierenden Politiker unter Generalverdacht zu stellen, sonst findet man wirklich bald niemanden mehr, der oder die sich für solche Ämter zur Verfügung stellt. Die vielen (oft anonymen) neunmalklugen Social-Media-Heckenschützen sollen sich aus der Deckung wagen und selbst ein ehrliches politisches Engagement wagen. Wer kann es besser?
Österreich ist weder so kriminell, noch so arm, noch so unökologisch, wie Schlechtredner meinen. Denken Sie an unsere herausragenden Unternehmen! Zum Beispiel die Transportfirma Weiss, ein 500 Jahre altes Familienunternehmen, das schon Goethes Italien-Reise organisierte. Oder Voest und Lenzing, die trotz aller Probleme umweltschonender als andere Stahl- und Textilunternehmen produzieren. Kaum ein anderes Land hat so viele heimliche Weltmarktführer – oder kennen Sie Alpla (Kunststoffverpackungen)? Österreich entwickelt sich zum Pharmastandort, Boehringer Ingelheim investiert gerade 1,2 Milliarden Euro in Bruck an der Leitha. Beim Prozentanteil von Biolandwirtschaft sind wir Weltmeister. Um unsere Touristiker reißt man sich überall. Die USA nehmen sich die heimische Lehrlingsausbildung zum Vorbild.
Ja, in der Pandemiebekämpfung ist viel falsch gelaufen, aber auch nicht mehr als in vergleichbaren Ländern. Wer bitte möchte jetzt zum Beispiel in China leben, dessen „Zero-Covid-Politik“ gerade dazu führt, dass Millionen Bürger buchstäblich weggesperrt sind und Gefahr laufen, in ihren Wohnungen zu verhungern?
Wer von anderen Staaten, nicht zu reden von anderen Kontinenten aus, unsere Probleme betrachtet, dem erscheinen sie oft geradezu lächerlich klein. Hoffen wir inständig, dass es so bleibt. Osterfriede jetzt!
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