Opernball: Eine Götterdämmerung

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Kein Kanzler, kein Vize, nicht einmal der Baumeister findet so leicht „Stars to rent“. Wozu also das Ganze noch?
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

So lustig war’s früher einmal, als Bruno Kreisky erzählte, dass er vom Opernball über „das, was man in Wien ein Häusl nennt“, flüchtete (das Zitat kennen wir von Dutzenden Wiederholungen im Fernsehen). Als Tobias Moretti auf die Frage, was er von Stargast Dita von Teese halte, mit Gegenfragen antwortete: „Wie heißt der? Dieter? Ein Mann?“. Als eben jener anstatt mit einem hohen Orden am Frackrevers mit einer Medaille vom Schulskikurs in den ach so heiligen Hallen auftauchte. Oder als das Ballett die Hosen fallen ließ.

Der Wiener Opernball in der Vergangenheit: Ein Medienereignis ersten Ranges (wobei der Fokus vieler Medien auf die Lugnereien den Anfang vom Ende einläutete), ein Familienfest vor dem Bildschirm zum Mitspotten (wunderbar befeuert von Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz), eine stundenlange Live-Dschungelprüfung, bei der man leider niemanden abwählen konnte. „Ich bin ein Star, lasst mich hier rein!“

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