Noch kein böses Blut

Trotz der dubiosen Affäre um den Verfassungsschutz herrscht ein fast schon beängstigend wirkender Koalitionsfriede.
Stefan Kaltenbrunner

Stefan Kaltenbrunner

Trotz der dubiosen Affäre herrscht ein fast schon beängstigend wirkender Koalitionsfriede.

von Stefan Kaltenbrunner

über das Verfassungsschutz-Chaos

Der noch sehr jungen Regierung lässt sich so einiges nachsagen, der Hang zu Streit und Hader gehört nicht dazu. Der neue Stil, den Sebastian Kurz während des Wahlkampfs wie ein Mantra ständig wiederholte, wird bislang bedingungslos durchgezogen. Angesichts der vielen kleineren und größeren Querelen darf das als höchst erstaunliche Leistung betrachtet werden.

Alleine die dubiose Affäre rund um den Bundesverfassungsschutz, wo durchaus der Verdacht naheliegen könnte, dass hier vielleicht nur eine Umfärbung von Schwarz auf Blau dahintersteckt, würde genügend Munition hergeben. In der alten Koalition wären schon längst die Hackeln geflogen, und zwar sehr tief über Tage und Wochen. Kurz und Strache üben sich hingegen in vornehmer Zurückhaltung. Nicht einmal aus der zweiten und dritten Reihe kommt es bislang zu nennenswerten Querschüssen. Von außen betrachtet herrscht also ein fast schon beängstigend wirkender Koalitionsfriede.

Das lässt sich durchaus als konstruktive Zusammenarbeit werten, obgleich schon Wetten angenommen werden, wie lange die beiden das wohl durchhalten werden. Die Quoten dazu stehen derzeit bei fünfzig zu fünfzig.

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