Nationalität nennen, oder doch nicht?

Der Wissensgewinn, wenn ein Handtaschenräuber ein Afghane war, ist zweifelhaft.
Dominik Schreiber

Dominik Schreiber

Die Trennlinie, ob die Nationalität eines Täters genannt werden soll, geht quer durch die Redaktionen – auch im KURIER wurde oft schon hitzig debattiert. Tatsächlich hat es keinen Nutzen zu wissen, ob ein Österreicher oder ein Afghane eine Handtasche geraubt hat. Weg ist sie trotzdem. Aber auch das andere Argument ist legitim, dass es heutzutage nicht mehr geht, Fakten zu verschweigen. Wie etwa die Nationalität.

Man kann für beide Seiten Argumente finden. Es fällt aber auf, wenn jemand immer auf jener Seite ist, die den Hass auf Ausländer anheizt. Wer in der Medienwelt lebt, weiß, dass ein Bericht über einen afghanischen Räuber nicht selten fünf Mal so oft geklickt und gelesen wird wie über einen österreichischen Täter.

Am Ende werden also mehr Menschen etwas über Ausländerkriminalität lesen. Gefühlt wird sie damit steigen. Das sind dann „alternative Fakten“.

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