Nach Corona um halb sechs …
Ganz klar ist nicht, was hinter Sebastian Kurz’ Auftritt steht, bei dem er die Impfstoffverteilung innerhalb der EU kritisierte. Weder nahm er die vergemeinschaftete Impfstoffbeschaffung ins Visier (wofür es durchaus Gründe gäbe), noch beklagte er eine Benachteiligung Österreichs. Wollte er sich also zum Anwalt osteuropäischer Länder machen, sich als Staatsmann präsentieren, der über den nationalen Tellerrand hinaus fürs europäische Ganze denkt – oder einfach den grassierenden Unmut angesichts des hiesigen Impfchaos’ umlenken? Sei’s drum.
Auf den Wochentag (Freitag) genau vor einem Jahr trat Kurz ebenfalls vor die Presse, damals nicht alleine, sondern gemeinsam mit dem Innen- und dem Gesundheitsminister. Eine eigenartige Stimmung lag da in der Luft, als das Trio angesichts steigender Corona-Infektionszahlen (von deren damaliger Höhe wir heute nur träumen können) den ersten Lockdown ab Montag, dem 16. März 2020 verkündete. Kaum jemand ahnte, dass wir auch noch ein Jahr später mitten in der Pandemie stecken würden. Aber die Beklemmung angesichts einer bislang ungekannten Herausforderung war mit Händen zu greifen.
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