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N E I N

Ein ehrliches Nein kommt von Herzen.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

„Nein“ ist derzeit hoch im Kurs. Gerade jetzt, zur Aussaat guter Vorsätze, nimmt man sich vor, „öfter Nein zu sagen“. Und dann sagte auch noch Matthias Strolz im KURIER-Interview: „Nein-Sagen ist das wichtigste Vokabel für eine gute Selbstführung.“ Viele teilten den Satz in den sozialen Medien. Doch so aus dem Zusammenhang gerissen, kann er missverstanden werden. Denn es gibt eine Fülle von Neins: Das qualifizierte Nein, das einen davor bewahrt, der eigenen Eitelkeit oder Nachgiebigkeit auf den Leim zu gehen. Aber auch unqualifizierte Neins. Etwa das reflexartige Sicher-Nicht-Nein, ohne vorher nachzudenken, nachzuspüren. Das zornige Revanche-Nein. Das überhebliche „MeFirst“-Nein, das als Erwachsene verkleidete Kleinkinder, die in zu hohe Ämter geraten sind, gerne donnern. Oder – am schlimmsten – das getarnte Nein: Ja-Sager, die Nein meinen, sind echt anstrengend. Niemand mag feige Ja-Sager. Und ebenso wenig mag man trotzige Nein-Sager. Ein ehrliches Nein kommt von Herzen.

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