... muss da wurscht sein

Julia Schrenk

Julia Schrenk

Pünktlich zu Sommerbeginn hat uns wieder ein altbekanntes Thema erreicht: der Burkini.

Weil die Betreiber des Badeschiffs am Donaukanal Burkini-Trägerinnen heuer (wie im Vorjahr) gratis Eintritt gewähren, ernteten sie auf Facebook einen Riesen-Shitstorm. Die Betreiber gehören des Landes verwiesen, schreibt einer. Ein anderer fragt: "Welche Frau verhüllt sich schon gern? Schau dir mal die Frauen an, (sic!) die das tun. Bäh."

Bäh? Ja, was da geschrieben wird, ist wirklich bäh. Es ist niederträchtig. Wie können die Aktion eines Freibades und ein Fetzen Stoff so viel Hass hervorrufen?

Wenn eine Frau in ein Freibad gehen möchte und sich dafür einen – in Wahrheit stinknormalen – Neoprenanzug anziehen will, dann muss das möglich sein.

Und dann ist das auch nicht unhygienisch, im Gegensatz zu den Unterhosen, die Männer mitunter gerne unter ihren Badeshorts tragen. Eine Frau kann selbst entscheiden, ob sie sich im Burkini, im Badeanzug, im Bikini oder oben ohne ins Bad legt – wie heißt es so schön auf gut Wienerisch: Muss da wurscht sein.

Und übrigens: Im Vorjahr hat genau niemand den Gratis-Eintritt im Badeschiff in Anspruch genommen.

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