Mord im Namen des Staates

Mord im Namen des Staates
Die bittere Wahrheit: Regime wie jenes in Belarus haben lange Arme. Und nur selten werden ihnen die Mordwerkzeuge aus der Hand geschlagen.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Auch wenn die polizeilichen Ermittlungen erst am Anfang stehen und noch nichts bewiesen ist, kann einer schon heimlich triumphieren: Alexander Lukaschenko. Weißrusslands Diktator weiß, dass sich Tausende Menschen, die vor dem Zugriff seiner Schergen, vor drohendendem Gefängnis und Folter ins Ausland geflohen sind, ihres Lebens nicht mehr sicher fühlen: Ein junger belarussischer Regimekritiker hatte sich vor einem Jahr in die Ukraine gerettet. Kein berühmter Name. Einfach ein junger Mann, der sich vorgenommen hatte, anderen aus Weißrussland geflohenen Menschen in der Fremde zu helfen. Einer von vielen. Einer, an dem ein Exempel statuiert wird. Heute ist er tot.

Kommentare