Mitfiebern einmal anders
So sieht’s also aus, wenn ein Journalist bei der Heim-Weltmeisterschaft richtig mitfiebert (39,2 Grad)
So eine Heim-Weltmeisterschaft erfordert ihre Opfer. In jeglicher Hinsicht. Oder würde etwa jemand freiwillig seine Ohren tagelang mit dem Gabalier’schen WM-Song „Go for Gold“ malträtieren? Und wer käme schon außerhalb von Heim-WM-Zeiten auf die Idee, ein Partyzelt zu besuchen, in dem ganz offiziell Huschi-Wuschi mit der Uschi angesagt ist? Und noch etwas: Wer teilt sich schon gerne mit 700 anderen Kollegen und Hunderttausenden gemeinen Bazillen ein Schladminger Großraumbüro?
Das Wort Heim-WM erhielt in Schladming eine neue Bedeutung – weil ich vorzeitig heim musste von dieser Ski-Weltmeisterschaft. Das WM-Virus hatte mich bereits nach wenigen Tagen voll gepackt – und danach auch nicht mehr richtig losgelassen. Also hab’ ich auf den Fehlstart gehustet und vom Bett aus bei jedem Bewerb mitgezittert – dem lästigen Schüttelfrost sei Dank. Die WM brachte mich gehörig ins Schwitzen, sie raubte mir phasenweise den Schlaf und am Ende sogar die Stimme. Bei der Goldmedaille im Teambewerb hatte ich glasige Augen, während ich auf das mediale Tamtam rund um Marcel Hirschers Facebook-Eintrag richtig verschnupft reagierte.
So sieht’s also aus, wenn ein Journalist bei der Heim-Weltmeisterschaft richtig mitfiebert (39,2 Grad). Aber gottlob ist diese Heim-WM nun vorbei und Besserung in Sicht. Ab nach Val di Fiemme also, zu den nordischen Titelkämpfen. Das WM-Virus bleibt hoffentlich in Schladming.
Kommentare