Wenn zu viele mit dem Auto vor die Schule fahren

Wenn zu viele mit dem Auto vor die Schule fahren
In der Früh sieht man vor lauter Autos die Kinder fast nicht.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Zum Wegrennen. „Lassen Sie sich ruhig Zeit“, ruft der Polizist den Läufern zu, die über den Zebrastreifen rennen. Aus gutem Grund sind sie wie auf der Flucht: In der Früh ist vor der Schule in Ober Sankt Veit, ein beschauliches Fleckchen in Wien, die Hölle los. Nicht dass hier zu viele Kinder auf den Gehsteigen herumwuseln. Nein, es sind zu viele Autos unterwegs, mit denen die Kleinen in die Schule gebracht werden. Riesige Autos. Auf einem zu schmal geratenen Gehsteig bleiben gerade einmal 20 Zentimeter zwischen Seitenspiegel der vorbeifahrenden SUVs und den Fußgängern.

Teufelskreis. Bei so viel Verkehr ist es gefährlich, die Volksschüler alleine in die Schule gehen zu lassen und das erzeugt – Verkehr. Ein Teufelskreis, den man leicht durchbrechen könnte. Denn die Annahme ist, dass die Kinder nicht kilometerweit von der Schule entfernt wohnen. Österreich – Autoland; Wien – Autostadt.

Knappe Sache. Übrigens, wenn man den Radfahrern, oft zu Recht, Disziplinlosigkeit nachsagt, kann man das für die Autolenker auch geltend machen. 30er-Zonen? Für Weicheier! Warten, bis Fußgänger den Zebrastreifen überquert haben? Zeitverschwendung! Schon als Kind war ich der Überzeugung, irgendwann auf der Zweierlinie von einem Abbieger übersehen zu werden. Vor Kurzem, an einer biestigen Kreuzung, wäre das fast passiert. Das rüttelt wach.

Wenn zu viele mit dem Auto vor die Schule fahren

Katharina Salzer

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