Was man plötzlich vermisst

Schon bei den ersten Takten ruft meistens jemand: „Nicht schon wieder!“
Laila Docekal

Laila Docekal

Ob geliebt oder gehasst: Bei Last Christmas ergibt sich ab einem gewissen Alkoholpegel jeder. Ein Song wie Kerzerl, Keks und Glühwein. Picksüßer Kitsch. Aber er gehört irgendwie dazu.

Dieses Jahr hinterlässt der Klassiker einen eigenartigen Nachhall. Um nicht zu sagen Nachgeschmack.

Wir befinden uns mitten in einer Lockdown-Dauerschleife. Niemand will daran erinnert werden, dass die letzte Weihnachtsparty mit hemmungslosem Last Christmas-Gedudel schon länger her ist, als den meisten lieb ist. Der Song verfolgt einen auch nicht bei unseren Weihnachtseinkäufen – es sei denn, man dreht ihn beim Online-Shoppen daheim absichtlich auf. Selbst im Radio wird er, so wirkt es, nicht mehr rauf und runter gespielt wie sonst.

Alle, die üblicherweise gerne die Augen verdrehen, sobald der unfassbare 80er Sound kommt, dürfen sich hiermit also freuen!

Alle anderen können sich damit trösten, dass sie jetzt im Lockdown noch mehr Gelegenheit haben, ihre Weihnachts- Playlist rauf und runter zu spielen, um sich auf die besinnlichsten Wochen des Jahres einzustimmen.

Erst unlängst hat eine Studie von US-Psychologen bestätigt, dass alleine schon die Vorbereitung auf Weihnachten mit Deko, Baum und Lichterketten Glücksgefühle entfacht. Statt im Hausarrest wieder einmal unsere Brotback-Künste auf die Probe zu stellen, können wir unser Talent im Kekserl-Ausstechen und Kipferl-Formen herausfordern. Aus eigener Erfahrung: Die Erfolgsrate ist hier definitiv höher.

Zeit für Kerzerln, Glühwein und, ja, ich ergebe mich: Laaast Christmas ...

Was man plötzlich vermisst

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