Warum wir in Wien keine Tiroler Milchwirtschaft beinander haben

schrenk.jpg
Tirol ist aus den Fugen - weil die Tirol Werbung einen Krampus Hafermilch trinken lässt. Dem Wien Tourismus wäre das nicht passiert.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Land. Wissen Sie es schon? Tirol ist in heller Aufregung! Und das hat ausnahmsweise nichts mit einem kleinen Virus zu tun, das von Ischgl aus Rest-Österreich bereist hat. Die Tirol Werbung hat in einem Werbespot das Wort „Hafermilch“ verwendet!

Seitdem ist das Land aus den Fugen.

In dem einminütigen Werbe-Filmchen betritt ein sehr böse anmutender Krampus eine Tiroler Hütte und bestellt dort einen Latte Macchiato – „mit Hafermilch, bitte.“ Die (extrem) freundliche Tiroler Hüttenwirtin antwortet: „Passt! Moch i da!“ Motto: „Wir sind zu allen herzlich“.

Mehr hat Tirol nicht gebraucht. Die Landwirtschaftskammer ist „extrem schockiert“ über „so wenig Sensibilität“ bei der Tirol Werbung. Man bekrittelt mangelnden Respekt vor den Bauern, die Grundlage für den guten Tourismus seien.

Und die Tirol Werbung? Die hat zwar einen Preis für ihren Film bekommen, ist aber vor der Landwirtschaftskammer eingeknickt und will jetzt „sensibel hinterfragen, wie wir mit dem Thema Hafer umgehen“.

Stadt. In Wien wär’ uns das alles nicht passiert. Und das hat ausnahmsweise nichts damit zu tun, dass die Wienerinnen und Wiener schon wieder offiziell als unfreundlich abgestempelt wurden (das jährliche Ranking von Inter Nations ist gekommen, Anm.)

Wer bei uns einen Kaffee bestellt, hat die Auswahl zwischen (ungefähr) 742 verschiedenen Kaffee-Zubereitungsarten (Einspänner, Kapuziner, Flat White .... ) und muss sich mittlerweile die Frage „Mit Kuhmilch?“ gefallen lassen.

Völlig zu Recht, versteht sich.

Es geht immerhin ums Klima. Angst vor der Landwirtschaftskammer müssen wir aber nicht haben. Unser Klimastadtrat ist auch für die Landwirtschaft zuständig und ließ schon auf Twitter wissen, dass ihm „Milch als auch Hafermilch ur gut schmeckt“.

Kommentare