Warum Bräunungsstreifen fast so schön wie Falten sind
Ihre Kolumnistin hatte Urlaub. Hier die gewonnen Erholungserkenntnisse in komprimierter Form. Und bevor Sie fragen: Das Bergdorf verreiste nicht an den Strand
oder auf eine ferne Insel, sondern frönte der Almhütte, dem Wald und – nicht hipp – den Bräunungsstreifen.
Erstens: Auf so einer völlig abgeschiedenen Almhütte lernt man nicht nur etwas über das „Blöd-in-die-Gegend-Schauen“, Sie erinnern sich, gut fürs Hirn und das Abschalten eben dieser Region, sondern auch übers blöd Hören. Setzen Sie sich in die Wiese und den dazu passenden starren Blick auf und irgendwann ist Ihr Sehsinn so geschärft und entspannt, dass Sie automatisch Ihren Fokus aufs Hören verlagern. Sie hören Dinge, die sie zuvor gar nicht wahrgenommen haben. Vogelzwitschern, den Wind in den Bäumen, den Bach im Graben. Herrlich! Ob das gut fürs Hirn ist, weiß man nicht, gut fürs Herz ist es jedenfalls.
Zweitens: Bräunungsstreifen. Wer einschlägige Fachliteratur befolgt, der weiß: Bräunungsstreifen, gaaaanz böse! Warum? Weiß man auch nicht. Was aber auch daran liegen könnte, dass Ihre Kolumnistin in einem durchschnittlichen Sommern maximal beige, aber nicht braun wird.
Doch heuer, dank intensiver Einheiten am Rad, zeichnen sich deutliche Radhosen-Streifen auf den trainierten Haxerln ab. Und was gibt es Schöneres, als täglich beim Betrachten von Weiß-Braun im Wechselspiel an den Sommer und die Sonne erinnert zu werden? Wie bei Falten. Die erinnern einen auch an das gelebte Leben.
Drittens: Der Wald … geht sich jetzt leider nicht mehr aus. Kriegen Sie nächste Woche nachgeliefert. Denn bis zum nächsten Urlaub liegen noch viele Mittwoche vor Ihrer Kolumnistin.
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