Von Eiersdorf über Arschlochwinkel nach Amerika

Von Eiersdorf über Arschlochwinkel nach Amerika
Amerika liegt in Oberösterreich, der unaussprechlichste Ort der Welt in Wales. Und Salchendorf fehlen die Eier.
Marco Weise

Marco Weise

Das Dorf, die Stadt, das Land, wo man hineingeboren wird, kann man sich nicht aussuchen. Leider. Denn es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob man die Frage „Wo bist du aufgewachsen?“ mit Eiersdorf oder St. Pölten beantworten kann. Wobei St. Pölten jetzt auch nicht viel cooler klingt als Eiersdorf. Aber lassen wir das – bleiben wir bei Eiersdorf. Das kleine Dorf in Kärnten hat es – wie im KURIER am Osterwochenende zu lesen war – zu einer „lokalen Berühmtheit“ geschafft. Das kann Salchendorf – ein Nachbarort von Eiersdorf – nicht passieren. Denn dem fehlen ja die Eier …

Einmaliger dann schon der Arschlochwinkel. Der befindet sich nicht in Russland, wie man aktuell vermuten könnte, sondern auf der nördlichen Seite des Dachsteinmassivs und ist auf manchen Wanderkarten abgebildet. Zu dem kuriosen Namen kam es, nachdem K.u.K.-Landvermesser Ende des 19. Jahrhunderts ortsansässige Bauern fragten, wie denn dieser namenlose Fleck auf der Karte heiße. Die Einheimischen waren genervt und gaben an, es handle sich um den Arschlochwinkel – und so wurde es dann auch kartiert.

Wie es Amerika nach Oberösterreich geschafft hat, ist hingegen nicht überliefert. Gemeint ist der Ortsteil Amerika, der zu der 800-Seelen-Gemeinde Eitzing im Innviertel gehört. Von lästigen Touristen, die sich vor dem Amerika-Ortschild fotografieren lassen, hört man nichts. Gut so. Denn wie nervig das sein kann, wissen die Fuckinger – Pardon! – Fugginger. Die Gemeinde Tarsdorf in Oberösterreich hat ihren weltbekannten Ortsteil Fucking von der Landkarte gestrichen – und in Fugging umbenannt. Der unaussprechlichste Ort liegt übrigens in Wales: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch, mit 58 Buchstaben Europas längste amtliche Ortsbezeichnung. Wie mühsam. Dann lieber Hühnergeschrei oder Oed.

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