Verschieben Sie Ihren Schlaganfall. Bitte!
Ich bin zurück. Einige wird das zwar nicht freuen, aber das nehme ich nicht persönlich, keine Sorge. Zweieinhalb Monate war ich weg, in Italien. Von dort konnte ich als Zuschauer (mit dem nötigen Sicherheitsabstand!) beobachten, was sich hierzulande so alles abgespielt.
Hier ist die Chronik eines Untergangs – ein Drama in zwei Akten:
Auftritt Sebastian Kurz: „Nie wieder Lockdown für Geimpfte“, obwohl nur knapp 60 Prozent der Österreicher vollimmunisiert sind. Viel zu wenig sagen Mediziner und warnen vor der vierten Welle. Niemand scheint es zu interessieren. Stattdessen Wahlkampf in Oberösterreich – mit viel Heimat, wenig Hirn und „ohne“ Virus. Covid-19? Abgeschafft! Danach Razzien im Kurz-Umfeld, Hausdurchsuchungen, Chats tauchen auf, eMails verschwinden, eine Meinungsforscherin wird festgenommen. Kurz weiß von nichts. Kurz will Kanzler bleiben. Kurz tritt ab (vorerst). Der Vorhang fällt. Pause.
Zweiter Akt: Schallenberg tritt auf. Entwurmungsmittel ausverkauft: Oberösterreich und Salzburg erfolgreich entwurmt?! Die Corona-Zahlen explodieren. Österreich wird Hochrisikogebiet. Operationen müssen verschoben werden (bekommen Sie lieber erst nächstes Jahr einen Schlaganfall). Lockdown nur für Ungeimpfte. Lockdown für alle! Vorhang fällt. Abgang. Buh!
Diese Performance war – von außen betrachtet – zum Fremdschämen. Dass sich dafür nun einige Politiker entschuldigen, ist zwar nett, macht aber die vermeidbar gewesenen Covid-19-Toten nicht wieder lebendig.
Und wer kümmert sich endlich ernsthaft um die Ängste und Verwirrungen der Esoteriker und Hobby-Wissenschafter, die an Impfhubschrauber glauben und an der Seite von Neonazis „Freiheit“ skandieren? Der FPÖ und deren Chef-Entwurmer Kickl sollte man sie jedenfalls nicht überlassen.
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