Teures, warmes Wasser: Dann sollen sie doch in die Therme gehen!
Urlaub. Unlängst habe ich online eine wundervolle Reportage über die letzten Wiener Tröpferlbäder gelesen. Also jene Badeanstalten, wo mensch einfach so hinkommen und sich für einen relativ geringen Euro-Betrag relativ lange waschen kann (2,70 Euro für eine Stunde heißes Wasser im Volkspark im 16. Bezirk). Die Nachfrage in Wien ist gar nicht mal so klein, gibt es doch rund 15.000 Wohnungen, die weder ein WC noch eine Wasserentnahmestelle haben – immerhin rund zwei Prozent aller Hauptmietwohnungen. In Zeiten horrender Energiekosten ist das schon eine Überlegung wert. Zehn Minuten Duschen kosten etwa einen Euro (mit Sparduschkopf), bei 15 Minuten (ohne) liegt man schon zwischen 2,70 (Gas) und 3,40 Euro (Strom).
Zu. Da lob ich mir das Burgenland. Dort gibt es zwar keine Tröpferlbäder, dafür aber einerseits neben jedem Einfamilienhaus einen Pool und andererseits heißes Wasser im Überfluss. Das bringt dem Neusiedler See zwar nichts, dafür aber dem Tourismus jede Menge. Was dem Tiroler seine Pisten und Seilbahnen, sind dem Burgenländer nämlich seine quer über das ganze Land verteilten Sprudelbecken und Saunalandschaften.
Hause. Die lassen sich sowohl die Gäste als auch die Einheimischen einiges kosten, liegen die Tageseintritte (inklusive Sauna) doch meist nur mehr knapp unter jenem der Skigebiete. Mit dem Unterschied, dass es dort kalt und hier warm ist. Da frag´ mich doch einer, wo ich in meinem Urlaub lieber wäre: Fröstelnd auf einem langsamer laufenden, unbeheizten Sessellift (Energiekosten!) oder dahindösend, halb nackt in einem Liegestuhl. Und wer in Wien urlaubt, kann gern ins Tröpferlbad. Ist fix auch ein Erlebnis.
Kommentare