Starke Frauen, die zu oft selbstverständlich aber nicht sichtbar sind

Starke Frauen, die zu oft selbstverständlich aber nicht sichtbar sind
An welchen Tagen sollte man über starke Frauen sprechen. Wie wäre es täglich?
Anja Kröll

Anja Kröll

Welche Frauen haben Sie am meisten in Ihrem Leben geprägt? Keine Sorge, Sie haben nicht den Weltfrauentag versäumt, der war am 8. März. Und der Muttertag kommt erst – 8. Mai, für alle, die nun panikartig das nächste Blumengeschäft stürmen wollten.

Nehmen wir uns einfach so, ohne speziellen Anlass, die Zeit, über starke Frauen zu sprechen. Alleine, um sie dadurch sichtbarer zu machen. Privat hat mich, wie wohl so viele andere, am stärksten meine Mutter geprägt.

Jene Frau, die mich Urvertrauen gelehrt hat, die mir nach wie vor täglich vorlebt, an sich zu glauben, mutig zu sein, alles zu versuchen, scheitern zu dürfen, wenn man danach wieder aufsteht und aus seinen Fehlern klüger geworden ist. Die bedingungsloser Liebe ein Gesicht gibt.

Beruflich waren es vor allem zwei Kolleginnen, die mich stets gefordert und gefördert haben. Chefinnen, die zunächst Lehrmeisterinnen waren und später zu Freundinnen wurden. Und heute? In einem Kärntner Bergdorf, in dem das traditionelle Rollenbild oftmals nach wie vor lautet: Haus, Kind, Frau im Teilzeitjob?

Viele starke Frauen. Leider viel zu selten sichtbar, dafür umso öfter selbstverständlich. Sie zieren keine Titelblätter von Hochglanz-Magazinen, auf denen in fetten Lettern steht: Top-Managerin mit drei Kindern. Wie schafft sie das?

Sie halten Betriebe mit einem gebrochenen Arm am Laufen. Sie stemmen mit zwei schmerzenden Knien das Ostergeschäft im ländlichen Betrieb. Sie pflegen Angehörige bis zur Selbstaufgabe.

Sie jammern nicht, sie tun. Egal, ob am 8. März oder am 8. Mai.

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