Mit allen Wassern gewaschen: Schwimmvergnügen in historischen Bildern

Eine Gruppe von Menschen in Badebekleidung vergnügt sich im Wasser.
Von Beckenrandsitzern im Krapfenwaldlbad, Kälteresistenten in Bad Fischau und Tiefenentspannten an der Alten Donau.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Die Anreise von der Innenstadt aus dauerte gefühlt ewig. Und wenn der Badeanzug endlich angezogen war, zogen oft die ersten Gewitterwolken auf. Doch das Krapfenwaldlbad in Wien war der Sommer-Treffpunkt unserer Teenie-Zeit. Ob es blitzte oder nicht. Sehen und gesehen werden, hieß es hier im Krawa. Ein Platzerl, wo man sieht, aber nicht gesehen wird, war überhaupt das beste. Sport musste nicht sein: Vor lauter Beckenrandsitzern war kein Schwimmen möglich. Aber wer wollte das schon, mit Blick auf Wien und die vermeintlich Schönen dieser Stadt.

Schwimmen und Schauen

In Wien und Umgebung geht man schon seit langem Schwimmen und Schauen.

Eine Gruppe von Menschen genießt ein Freibad mit Blick auf die Stadt.

Das Krawa: Schon lange ein beliebter Treffpunkt

Besonders das Baden in der Donau hat Tradition. Die ersten Bäder Wiens lagen an einem Arm der Donau in der Nähe des Augartens, ist dem Magazin des Wien Museum zu entnehmen. Sie wurden für medizinische Zwecke genutzt – und waren den Reichen vorbehalten. Die Wiener und Wienerinnen wichen aufs Wildbaden aus. Dem wurde ein Riegel vorgeschoben. 1799 errichten Kaufleute und die Gemeinde Wien in Badeschiffen ein Armenbad, damit die Bevölkerung für die Arbeit und den Wehrdienst gesund blieb. 1831 wurde die erste österreichische Damenschwimmschule eröffnet. Köpfler waren damals schon üblich. Um die Jahrhundertwende konnte man in den neu errichteten Strombädern am Donaukanal ins Wasser springen, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Die Verbesserung der Kanalisierung machte es möglich.

Historisches Foto eines überdachten Schwimmbads mit vielen Kindern am Beckenrand.

Strombad im Donaukanal.

Am Strand

1907 wurde das kommunale Strandbad Gänsehäufel eröffnet.

Eine Menschenmenge versammelt sich vor dem Strandbad Gänsehäufel in Isches.

Das Gänsehäufel als Anziehungspunkt für die Wienerinnen und Wiener

Ein Sprung ins Wasser der Alten Donau, egal in welchem Bad oder bei welchem Badeplatz, tut auch heute noch gut. Das Wasser hat aktuell 22 Grad, ist also herrlich. Hier lässt es sich entspannen. Wer es kälter liebt, dem sei ein Abstecher nach Bad Fischau empfohlen. Dieses Quellwasser hält frisch – zum sehen und gesehen werden optimal.

Ein Mann hilft einer Frau mit Stangen aus dem Schwimmbecken.

Schwimmen lernen in Bad Fischau: Eine besondere Herausforderung bei 19 Grad kaltem Wasser

Wo in Wien und Umgebung sonst noch gebadet wurde:

Ein Mann in Badehose steht am Rand eines Schwimmbeckens und lächelt.

Entspannt am Beckenrand im Laaerbergbad in Wien

Eine Menschenmenge badet in einem See an einem bewölkten Tag.

Baden in der Donau bei Klosterneuburg: Kritzendorf war DER Treffpunkt

Ein Mann im weißen Kittel präsentiert einer Frau im Bikini Sonnencreme vor einem Zelt mit der Aufschrift „Sonnenbrand Dienst“.

60er-Jahre im Gänsehäufel

Eine Gruppe von Menschen posiert vor einer Hütte aus Ästen.

Florian Berndl (Mitte) entdeckte die Insel Gänsehäufel in der Alten Donau für sich. Er wollte hier sein Konzept der natürlichen Lebensweise verwirklichen.

Drei Männer stehen in Badebekleidung vor einem Busch.

Drei Wiener posierten um 1930 in der Lobau.

Porträt einer Frau mit Brille vor dem Hintergrund „Kurier Kommentar“.

Katharina Salzer

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