Schön, aber nutzlos: Warum man auf Pelargonien verzichten sollte

Die Sorte "Pelargonium odoratissimum" riecht und schmeckt nach Äpfeln
Und welche Blumen stattdessen auf dem Balkon oder im Garten gesetzt werden können.

Vor ziemlich genau einem Jahr ritt ich an dieser Stelle aus, um den Ruf der Pelargonie zu retten. Die Pelargonie habe zu Unrecht über Jahre an ihrem schlechten Image gelitten. Früher von keinem Fensterbrett wegzudenken, sei sie immer mehr verdrängt und ins altvaterische Omi-Eck gedrängt worden.

Nun, das stimmt alles. Allerdings habe ich einen wesentlichen Punkt nicht erwähnt: Pelargonien sind, abgesehen von ihrer Hübschheit und Hitzeresistenz, völlig nutzlos. Sie bringen den Bienen nichts, den Schmetterlingen nichts und anderen Insekten auch nichts. Frau Kies, eine Leserin, schrieb mir damals: „In Zeiten wie diesen ist es außerordentlich wichtig, nicht nur auf Behübschung zu achten, sondern auch auf die Nutzbarkeit für Insekten!“ Was soll ich sagen? Frau Kies hat völlig recht. Stichwort: Bienensterben. Für die Balkon-Bepflanzung heuer gilt also: Alles für die Tiere!

Tipp 1: Kräuter, Kräuter, Kräuter!
Thymian, Rosmarin, Oregano, Salbei, Zitronenmelisse, Katzenminze, Kapuzinerkresse. Bienen und Schmetterlinge lieben Kräuter, man muss sie aber auch blühen lassen!

Tipp 2: Auf Gefülltes verzichten.
Klingt wie ein Diät-Tipp, ist auch einer, quasi. Denn aus gefüllten Blüten (Fuchsien, teilweise Rosen, Primeln, Dahlien) können Bienen und Hummeln keinen Nektar trinken. Viele Blumenarten gibt es aber auch ungefüllt.

Tipp 3: Wildblumenwiesen anlegen!
Das geht auch im Blumentopf: Bienen lieben: Lupinen, Schafgarbe, Wiesenmargerite, Glockenblumen (Foto). Schmetterlinge mögen: Steinkraut, Lavendel, Prachtscharte. Das sind alles Beispiele. Infos darüber, welche Pflanzen an welchen Standorten auf Balkon und im Garten gesetzt werden können, finden Sie bei Global 2000.

Und ein Pro-Tipp zum Schluss: Falls Sie noch wo Forsythien haben, graben Sie sie aus. Sie sind genauso nutzlos wie Pelargonien. Man darf sie daher guten Gewissens ins altvaterische Omi-Eck drängen – und stattdessen Sommerflieder setzen.

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