So ein Tag, so wunderschön wie heute, oder nicht?
Radfahrfreuden. Plötzlich war sie da. Eine Frau auf einem dottergelben Rad. Sie bremste, blieb neben den anderen Radlern vor allen Autos stehen, lächelte und sagte: „Ein wunderschöner Tag, um Rad zu fahren.“ Blauer Himmel, angenehme Temperatur – stimmt, das war er, ein wunderschöner Tag. Mit vielen Ausnahmen entlang des 11 Kilometer langen Wegs in die Arbeit. Und die gibt’s jeden Tag. Große Autos ragen in den schmalen Fahrradstreifen. Was Ausweichmanöver nötig macht. „Die Panzerbrigade“ merkte ein Radfahrer über die SUVs an. Sonniges Gemüt hatte er keines. „Gschi...!“ rief er dem Lenker eines solchen hinterher.
So grantig. Viele waren grantig an diesem wunderschönen Tag. Das hatte nachvollziehbare Gründe: Noch immer pferchen Planer und Politiker Fußgänger und Radfahrer auf engem Raum zusammen. Erstere leben gefährlich, zum Beispiel wenn sie aus einer Unterführung kommen und schnell Richtung Innenstadt wollen. Das Gehen im Bereich von Engstellen oder in Begegnungszonen kann einem Spießrutenlauf ähneln. Zweitere scheinen überdies nicht so gerne zu bremsen und haben Kopfhörer auf, wenn sie durch eine vielbegangene Straße fahren. Sie haben es aber auch nicht leicht – prinzipiell. Wenn man in manchen Bereichen die Nebenfahrbahnen für die Radfahrer freigeben würde, wäre das nicht einfacher? Es tun sich übrigens unerwartete Allianzen auf. Fiaker spricht für Autofahrer. „Geh jetzt lassts amoi fahren“, ruft er Richtung Radler.
Parkplatznot. Ach ja: Es fehlen Radständer in der Stadt. Alle zugeparkt auf beliebten Plätzen. Also heißt es, Stellplatz suchen. Das ist zugegebenermaßen schneller erledigt als mit dem Auto. Und so kann man den Ärger vergessen. So ein Abend, so wunderschön wie heute.
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