Ostern bedeutet immer auch Eierpecken: Spitz oder Arsch?
Seit Wochen sehe ich nur noch Hasen – und Eier. Kaum waren die Lebkuchen-Herzen und Marzipan-Schweinderl verschwunden, wurde das Oster-Klumpert angeboten: hässlich bemalter Deko-Müll und lulugelbe Tischläufer mit oder ohne Hasis drauf. Wie soll man sich da bitteschön auf Ostern freuen? Diese Frage habe ich dem Austrofred gestellt, weil der „wahrhaftigste Popstar Österreichs“ konnte in seinem Buch „Die fitten Jahre sind vorbei“ die schwierigsten Fragen des Lebens mit einer gewissen Selbstverständlichkeit beantworten. „Ostern“, so schreibt mir der Champ, sei doch super, weil es wie Weihnachten ein von der Kirche umfunktioniertes Jahreszeitenfest sei. Das heißt: „Man kann auch einfach feiern, dass es Frühling ist und nicht mehr scheißkalt. Ich habe mich schon aus minderen Gründen angezwitschert.“
Aber wie hält es der Austrofred mit dem Eierpecken. Spitz oder Arsch?
„Nachdem ich kein Spiel, keinen Sport und keine Kunst mit dem Ziel betreibe, dass ich dabei als Loser aussteige, pecke ich selbstverständlich mit dem Spitz. Aber Eierpecken ist ja auch kein Spiel in Wirklichkeit, sondern es geht dabei um nicht weniger als die symbolische Vernichtung des Gegners. Überhaupt gibt es keinen Osterbrauch, der aus der Nähe betrachtet nicht hochaggressiv und feindselig wäre. Ratschen gehen zum Beispiel. Weil der Legende nach fliegen ja am heutigen Gründonnerstag alle Kirchenglocken für ein paar Tage nach Rom, und damit die Atheisten, die den Pfarrer eh schon mehrfach wegen des Messläutens um 7 Uhr früh, also wegen Lärmbelästigung angezeigt haben, trotzdem nicht schlafen können, schickt der seine Ministranten aus, dass sie mit ihren horrend lauten Ratschen herumspazieren – und so einen ohrenzerfetzenden Ersatz-Krawall veranstalten.“
In diesem Sinne: Möge der Osterfrieden bei Ihnen einkehren!
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