Morgengrüße auf Japanisch

Morgengrüße auf Japanisch
Alleine durch ihre Anwesenheit erinnern sie einen daran, wie lange man sich schon nicht mehr sportlich betätigt hat.
Laila Docekal

Laila Docekal

Sie könnten einem ja egal sein, diese Jogger. Aber alleine durch ihre Anwesenheit erinnern sie einen daran, wie lange man sich schon nicht mehr sportlich betätigt hat. Meine Lieblingsausrede: Meine bald Dreijährige ist mein tägliches Fitnessprogramm. Gewichtheben (wenn sie mal wieder nicht gehen will), Laufen (wenn ich sie fangen soll) und Kniebeugen (wenn sie ihre Sachen quer über die Wohnung verstreut hat).

Neulich hat mich eine Joggerin auf dem Weg zum Kindergarten begrüßt – nachdem sie ihr Kind abgeliefert hat, wollte sie sich noch eine Runde auspowern. Mir entkam nur ein müdes Lächeln. Ich ächze schon, wenn ich mein 15-Kilo-Päckchen mehr als ein paar Meter schleppen muss.

Dabei hatte ich sie auch, diese Zeiten als ich morgens extra früher aufstand, um mich in mein Fitness-Outfit zu werfen und frohlockend eine Laufrunde zu drehen. Besonders zu dieser Jahreszeit, wo einem die kühle Morgenluft über die Wangen streicht, während die Vögel schon aufgeregt den Frühling begrüßen. Klingt kitschig? Ist es auch. Trotzdem ist mir der Zeit- und Energieaufwand gerade einfach zu groß.

Etwas mehr Fitness würde mir dennoch nicht schaden. Also fange ich mit dem denkbar einfachsten Morgensport an: Radio Taiso. In Japan werden die simplen Gymnastikübungen schon seit 1928 jeden Morgen von Jung und Alt zu beschwingter Klaviermusik praktiziert. Auf Youtube findet man 3-Minuten-Videos: Armkreise und kleine Dreh -und Dehnübungen bringen den Körper am Morgen in Schwung und helfen dabei, frischer in den Tag zu starten.

Bei uns hat’s funktioniert: Meine Tochter hat gleich mitgemacht und wollte auf dem Weg zum Kindergarten nicht einmal getragen werden. Irgendwann gehe ich dann vielleicht auch wieder laufen.

laila.docekal@kurier.at

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