"Gegessen wird pünktlich" trotz Marathonlauf

"Gegessen wird pünktlich" trotz Marathonlauf
„Nur noch 28,7 Kilometer bis zum Ziel“: Die Zuschauer beim Marathon bewiesen Humor. Ein Dank an die Anfeuerer.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Quäl dich! Der Wien-Marathon ist gelaufen, der Muskelkater heute – eine Woche später – hoffentlich ganz vorbei. Es bleibt eine persönliche Erkenntnis: Anfeuern hilft. Ja, das weiß man. Aber dass sich die Zurufe im Tracking sichtbar auf die Geschwindigkeit auswirken, ist doch faszinierend. Manchmal scheint die Technik der Anfeuernden herb: „Quäl dich, du Sau“ oder „Ihr habt es so gewollt“ war auf Plakaten zu lesen. Unterhaltsam – vor allem ab Kilometer 30. Man nimmt alles, was man kriegen kann.

Fünf nach 12. Mitunter ist das Hop-auf subtiler, wenn auch nicht weniger brutal. „Gegessen wird pünktlich“ kann etwa auf so einem Taferl stehen. Wer in einer essenstechnisch eher strengen Familie aufgewachsen ist, hat einen großen Ansporn, seine Beine in die Hand zu nehmen. Vor allem, wenn es schon fünf Minuten nach 12 Uhr ist. „Nur noch 28,7 Kilometer bis zum Ziel“ – auch nicht schlecht.

Spaziergang. Das Wichtigste ist die persönliche Ansprache. Die Mutter fuhr mit der U-Bahn durch die Stadt, um an den einsamsten Plätzen (der Rustenschacherallee etwa) Trost zu spenden. Da war ob des Tempos der Läuferin sogar ein kleiner Spaziergang im Grünen drinnen. Die beste Freundin und ihr Mann leisteten perfekten Beistand mit sehr nettem Taferl –„Yes you can“. Dank allen wurde dann zu früh gegessen – zumindest wenn man das an der üblichen Zeit für ein Abendessen bemisst.

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