Eine inn-ige Beziehung
Eh, E ist Ö. Es kann ja nicht immer (das wunderschöne) Wien sein, der (tolle) Schneeberg oder der (superwindige) Neusiedler See. Manchmal sollte man seinen Horizont auch erweitern. Richtung Westen. Im (malerischen) Innviertel erschließt sich einer Wienerin so manches Fremde: Bratl in der Rein mit Stöcklkraut, Innviertler Knödel (salzig), Innviertler Affen (süß) – und die Mundart. Dass Riad Ried ist, na gut. Dass E Ö und Ö E ausgesprochen wird, eh. Oberösterreich, halt. Semmel heißt Sömme, Nebel heißt Nöwe. Aber dass Wilhelming (eine Ortschaft) Müheibling genannt wird – wie bitte?
Urkomisch, könnt’ die Wienerin jetzt sagen. Womit man bei der Tatsache ist, dass auch die Besucherin als eigenartig befunden werden kann. Ur? Sötsam. Und sie sagt „Eiskasten“ zum Kühlschrank, was übrigens nur mehr wenige Wiener machen. Aber das nur am Rande.
Überwunden. Die Kommunikationshürden sind bald überwunden. Weil bei vielem Sprache überflüssig ist. Von den Anhöhen des Innviertels sieht man über Felder hinweg auf das Gebirge. Watzmann, Untersberg, Traunstein, Dachstein sind bei klarer Sicht zu erkennen. Ein grenzüberschreitendes Panorama. Apropos Grenze: Der Inn ist ein mächtiger Fluss und wer an seinen Ufern steht, bekommt vielleicht Lust auf einen Ausflug nach Bayern. Passau bietet sich an. Aber es zahlt sich auch aus, in Österreich zu bleiben. Bunt und gut zu bebummeln sind Ried oder auch Braunau, die Stadt mit dem schweren Erbe – Hitlers Geburtshaus. Inbegriff des Innviertler Barock ist aber die Silberzeile in Schärding. Die Bewohner signalisierten mit den Farben ihrer Häuser die Zunft-Zugehörigkeit. Hier kommt ein Wort zum Einsatz, nicht nur weil E für Ö noch nicht vorgekommen ist: sche!
Kommentare