Keine Disziplin

Keine Disziplin
Was ist das mit dem Handy? Das Smartphone scheint eine magische Anziehungskraft auszuüben.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Bahnfahrt.  Die selbst gestellte Aufgabe scheint bewältigbar: Während der Bahnfahrt in der Früh das Handy nicht in die Hand nehmen, nichts nachschauen, nichts spielen, nichts lesen, (nicht telefonieren). Das Ziel ist es,  ins Narrenkastl oder in die Gegend zu schauen. Es gibt sie ja noch, die echte Welt.  Bahnfahrt klingt lang, ist sie aber nicht.  Insgesamt dauert es 25 Minuten, bis der  Arbeitsplatz erreicht ist.     Es sollte also  möglich sein, das Telefon in der Tasche zu lassen.

 Ist es nicht.  Denn passt man nicht auf, hat man auch schon wieder das Handy in der Hand. Wie war noch einmal der Name des Lokals, das eine Freundin erwähnt hat, welche Öffnungszeiten hat das oder jenes Geschäft, was tut sich gerade so auf Instagram, wer regt sich auf X (vormals Twitter) auf? Überaus unwichtige Fragen, deren Beantwortung anscheinend sofort sein muss. 

 Nichts tun.  Die Nutzung des Internets  verbraucht Strom. Nicht nur den des Handys. Die großen Rechner  haben einen großen Energiebedarf. Umweltfreundlich ist also auch das Surfen im Netz nicht.   Oder das Streamen der Lieblingsserie. 2019 wurde im  französischen Think Tank „The Shift Projekt“ berechnet, dass eine halbe Stunde Streaming Emissionen in der Höhe von 1,6 Kilogramm -Äquivalenten erzeugen würde –  die Menge einer 6,3 Kilometer lagen Autofahrt. Der virtuelle -Fußabdruck spielt also  durchaus eine Rolle auf dieser Erde. Und eigentlich ist es ja auch ganz nett, gar nichts zu machen.   

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Katharina Salzer

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