Ganz schön sauer: Ein großes Soda Zitron um 5,60 Euro
Von der Stadt mit ihren wenigen Grünflächen, zu schmalen Gehsteigen und überfüllten Straßen aus betrachtet, hat das Landleben, so wie man es in diversen Wohlfühl-Magazinen, im österreichischen „Heimat-Sender“ (auch ServusTV genannt) immer wieder hübsch serviert bekommt, tatsächlich eine verführerische Anziehungskraft. Dort kann man nämlich minutenlang herumfahren, ohne einem Auto, einer Menschenseele zu begegnen. Das gelingt einem sogar mittlerweile in vielen Dorfkernen, in denen schon längst keiner mehr lebt. Das Leben am Land spielt sich nämlich gerne außerhalb des Dorf- und Marktplatzes ab. Dort, wo der Supermarkt jetzt hingezogen ist. Dort, wo sich eine abartig große Garage nach der anderen reiht. Ja, genau dort scheint für viele das Leben noch lebenswert zu sein. Denn anders kann man sich den anhaltenden Stadtflucht-Hype ja gar nicht erklären: Menschen zieht es wieder verstärkt (zurück) aufs Land. Interessanter Nebeneffekt bei diesem Trend: Nun werden auch jene Häuser (teuer) verkauft, die davor (preiswert) keiner haben wollte.
Und wer am Land oder, besser gesagt, in einer Reihenhaussiedlung am Land lebt, weiß, ohne Auto geht da (fast) nichts. Und ein Auto reicht ja oft nicht aus. Es müssen schon zwei sein. Aber jetzt ist eh Krise. Und in solchen Zeiten sollte man sich nicht immer nur aufregen, was alles teurer wird, sondern sich auch einmal selbst oder seinen Lebensstil hinterfragen. Sparen ist angesagt.
Ich persönlich werde beim Wirten, im Café ab sofort nur noch Bier trinken. Denn das ist eigentlich überall billiger als das („Jugendgetränk“) Soda Zitron. Im Wiener Café Weidinger kostet das große „SoZi“ mittlerweile 5,60 (!) Euro. Dieser Preis scheint selbst dem dort agierenden Kellner etwas unangenehm, etwas zu sauer zu sein, denn er warnte mich bei meiner Bestellung. Immerhin fair.
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