Fußgänger sehen rot
Die unfreundlichen Orte. Es gibt Plätze in Städten, die sind garantiert nicht aus der Sicht eines Fußgängers geplant. In Wien zum Beispiel der Matzleinsdorfer Platz, die Kreuzung Felberstraße, Linzer Straße, Schlossallee/Johnstraße – und die Kennedybrücke. Muss man Letztgenannte queren, kann das eine Menge Zeit kosten. Denn die Ampelschaltung lässt vermuten, dass vor allem auf den Auto-Verkehrsfluss wert gelegt wurde, und nicht ganz so auf eine fußgängerfreundliche Variante.
Der Zeitverlust. Vier Kreuzungen, alle mit Ampel versehen – müssen überwunden werden, will der Fußgänger von der Diesterweggasse in die Hietzinger Hauptstraße 4. Leuchtet jede Ampel Rot – das ist übrigens durchaus im Bereich des Möglichen – bedeutet das einen Zeitverlust von fast vier Minuten auf nicht einmal 200 Metern. In vielen Fällen sehen die Menschen nach einer gewissen Zeit nicht nur auf der Ampel Rot und gehen. Man mag einwenden: Wer per pedes unterwegs ist, soll sich gedulden. Denn die Kennedybrücke befindet sich zwischen Westein- und -ausfahrt, stark befahrene Straßen. Bedenken sollte man andererseits aber auch, dass die U4 hier hält, zwei Straßenbahnlinien und viele Busse ihre Stationen haben.
Die Wunschliste. Es gibt Pläne, die Brücke umzugestalten, damit sie benutzerfreundlicher ist. Und weil es leicht ist, Wunschlisten zu schreiben: Wie wäre es gleich auch mit der Renaturierung des Wienflusses in diesem Bereich? Läufer, Spaziergänger und Radfahrer würden sich freuen . Ach ja, ein bescheidenes Anliegen am Schluss: Diejenigen, die immer wieder die E-Scooter von der Brücke in das Flussbett werfen, könnten das stoppen. Das wäre so einfach.
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