Fehlerhaft

Fehlerhaft
Wie Phishing-Attacken mit Werbefahrten und Katzen zusammenhängen.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Fall. Was? Die Freundin ist auf eine Phishingmail hereingefallen? Wie kann denn das sein? In der Nachricht der Betrüger ist doch „Sehr geerte (sic!) Damen und Herren“ zu lesen gewesen. Trotzdem hat sie sich eingeloggt. Mit ihrem Passwort. So was. Das war vor wenigen Monaten. Und jetzt ist man also selbst diejenige. Hochmut kommt vor dem Fall. Das Angebot war zu verlockend, die Rechtschreibfehler zu unauffällig und auf die Absenderadresse zu schauen, ging zu weit.

Fell. Ach, war das noch einfach in der Kindheit. Die Prospekte zu den Werbereisen mit Supergewinnversprechen kamen per Post und lösten Kopfschütteln bei den Eltern aus. Und wenn ein „Veranstalter“ mit Katzenfell-Rheumadecken Werbung machte, hat er sich so und so gleich disqualifiziert. Also keine Gefahr. Wer kauft denn ein Katzenfell? Anscheinend gab es einen Markt. In der Babenbergerpassage in Wien, wo einst Fußgänger unter die Erde verbannt wurden, wollten sie auf die andere Seite der Ringstraße, war eine ganze Auslage voll mit Fellen. Eines davon glich dem der Lieblingskatze im Feriendomizil. Das löste Entsetzen aus und die Sorge, dass die Katze nicht mehr existiert. Das Tier lebte und die Ferien waren wunderschön.

Frisch. Die Zeiten ändern sich: Die Katze gibt es schon lange nicht mehr, sie starb sehr alt eines natürlichen Todes. Heute ist in der Passage ein Club. Und die Fußgänger überqueren den Ring auf einem Zebrastreifen an der frischen Luft. Manche von ihnen schauen dabei aufs Handy und vielleicht auch ihre eMails an. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie aufmerksam genug sind, keine betrügerischen Nachrichten anzuklicken – und auf die Ampel aufzupassen.

Fehlerhaft

Katharina Salzer

Kommentare