Dolce Vita auf Österreichisch: Vom Keller in die Garage und dann ab in den Pool
Österreich ist nicht nur ein Land der Garagen und Keller, sondern auch eines voller Pools. Dazu muss man nicht große Recherchen starten, da genügt ein Blick auf Google Maps, mit dem man von oben in die heimischen Gärten blicken kann. Da sieht man nicht nur immer mehr Grau, sondern auch immer mehr Blau. Vor allem seit der Pandemie boomen Pools im eigenen Garten, Händler hatten zwischenzeitlich massive Lieferschwierigkeiten. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sich ein Haushalt weit vom nächsten Freibad oder See entfernt befindet, man bis zur nächsten Bademöglichkeit 50 Kilometer fahren muss: Zwischen der Verfügbarkeit von öffentlichen Freibädern und der heimischen Pooldichte gibt es – das behaupte ich jetzt einfach, weil es dazu keine seriöse Daten gibt – kaum einen Zusammenhang. Ganz nach dem Motto: Auch vor dem schönsten Seezugang steht ein privater Swimmingpool.
Während also allerorts vor Wasserknappheit gewarnt wird, lassen sich viele das Planschen im eigenen Garten nicht madigmachen. Wer es sich leisten kann, badet privat. Das schlechte Gewissen schwimmt dabei nicht mit. Warum auch?! Wir spülen ja auch mehrmals täglich Trinkwasser die Toilette runter. In Wien sind es pro Haushalt 40 Liter am Tag, rund 14.000 Liter im Jahr. Ein Pool mit den Maßen 3 x 8 x 1,5 Meter verschlingt bis zu 36.000 Liter pro Füllung. Dafür holt man sich aber auch ein bisschen Hollywood-Glamour und Dolce Vita in den staubtrockenen Garten.
Da sich das mit dem großen Wasserverbrauch hierzulande nicht mehr lange ausgehen wird, sollte man die einem noch bleibende Zeit am Beckenrand so gut es geht nutzen. Also rein in die Badehose/den Bikini und mit einer ordentlichen Arschbombe rein ins Wasser. Juhu! Darüber freut sich sicherlich auch die Nachbarn. Wenn nicht, dann laden Sie sie einfach gleich auf einen selbst gemachten "Swimming Pool" (gemeint ist der Cocktail) ein.
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