Die Bundesregierung macht es vor: Einfach mal raus aus Österreich

Die Bundesregierung  macht es vor: Einfach mal  raus aus Österreich
Von ÖVP-Reisen und einer wilden Zugfahrt nach Sizilien.
Marco Weise

Marco Weise

Wer reist, hat etwas zu erzählen. Das weiß auch die ÖVP, die derzeit Flugmeilen sammelt. Martin Kocher ist in Australien, Bundeskanzler Karl Nehammer besuchte unlängst Angola, Ghana und Ägypten. Nicht aus Erholungsgründen, sondern mit einem Ziel. Welches, fragen Sie sich? Wir werden es sicherlich bald erfahren. Gespannt ist man auch auf die Reisemitbringsel von Claudia Plakolm, die bei ihrem USA-Trip u. a. Arnold Schwarzenegger traf. Vielleicht hat er ihr Tipps gegeben, wie man mit Klimaklebern umgehen soll.

Wer reist, hat etwas zu erzählen. Das gilt auch für Leserin Eva S., die mir von ihrer wilden Italien-Reise berichtet hat. Diese sei zwar bereits 45 Jahre her, aber S. kann sich noch gut daran erinnern: „Wir, ein Ehepaar mir etwa 7-jährigem Kind, beschlossen, per Bahn zu Urlaubszwecken Sizilien zu bereisen. Die Reise begann recht entspannt per Schlafwagen bis Venedig, dann weiter bis Rom, dort hätten wir einen schnellen Anschlusszug nehmen sollen, den wir allerdings wegen Verspätung nicht erreichten. Wir fuhren also mit einem Regionalzug weiter, was ein fataler Fehler war. Dieser Zug hielt praktisch in jedem Dorf, Speisewagen gab es keinen und alsbald gingen die Vorräte wie auch Getränke aus. Letztendlich dauerte die Fahrt etwa 45 Stunden“, schreibt Eva S.

Das sei aber erst der Anfang gewesen: Bei der Heimreise habe man zwar ein Abteil reserviert, aber das war bereits von einem Sizilianer-Clan besetzt, „der wirklich jedem Vorurteil entsprach – es lagen sogar zwei riesige Parmesan-Laibe in den Gepäcknetzen. Der Capo bedrohte uns mit einem Messer, sagte, dass seine Familie bis München fahre – und basta! Wir hofften noch auf Intervention des Schaffners mit geschätzter Größe von 1,50 m, der sich nur wortlos vorbeidrückte. Wir standen also bis Rom auf dem Gang. Dort ist mir dann auch noch ein Koffer auf den Kopf gefallen, was zu kurzzeitiger Ohnmacht führte“, schrieb Eva S., die seither nie wieder mit dem Zug verreist ist. Man kann es verstehen.

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