Der Bärlauchlauf, damit es nicht noch dicker kommt
Alles gebacken. Eigentlich ist ausgekocht. Die Pizzen sind gemacht, die Sauerteigbrote gebacken, die Saucen reduziert. Doch der Lockdown bleibt, und damit eine Herausforderung: Der Corona-Speck – gar nicht reduziert – muss weg, weil irgendwann können die Österreicherinnen vielleicht ja wieder ausgehen. Aber der Bärlauch steht im Wienerwald zum Ernten bereit und das Pesto kann schnell mit viel Olivenöl hergestellt werden. Für eine hervorragende Nudelspeise. Der Plan entwickelt sich: Der Morgenlauf wird umgeleitet und ausgeweitet. Das Ziel: Der beste Bärlauchplatz Wiens, wo keine Hunde drauf...trampeln; sechs Kilometer und jede Menge Höhenmeter entfernt.
Alles gesammelt. Der mitgenommene Rucksack füllt sich mit den Stinkeblättern. „Schaust du eh, ob das Bärlauch ist und keine Herbstzeitlose?“, fragt der Mitstreiter. Ups. Ja, eh. Dann zu Hause beim Waschen. Richtung heimatlicher Wohnung geht es nur noch bergab. Der Bärlauch riecht sogar durch die Verpackung. Trotzdem es muss sein, weil die Zeit schon fortgeschritten ist: Ab in die Straßenbahn. Manchmal ist FFP2-Maskenpflicht ein Segen – in diesem Fall für die anderen.
Alles überlebt. Der Bärlauch wird verarbeitet und genossen. Ob da die verbrauchten 600 Kalorien genug waren? Wer weiß. Ein paar Stunden nach der Mahlzeit waren zumindest die anderen Bedenken ausgeräumt. Es war kein Herbstzeitlosenblatt dabei.
Tipps. So erkennen Sie Bärlauch: Blätter treiben einzeln aus dem Boden. Sie sind an der Unterseite matt. Blätter von Maiglöckchen glänzen an der Unterseite, bei den Herbstzeitlosen glänzen sie auf beiden Seiten.
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