Das Leben ist zu kurz, um im Stau zu stehen

Das Leben ist zu kurz, um im Stau zu stehen
Viele stehen lieber im Stau, als Rad zu fahren oder die Öffis zu nehmen. Eine Entscheidung, die in Wien für regelmäßige U-Bahn-Nutzer sogar ein Segen ist. Warum? Lesen Sie hier.
Marco Weise

Marco Weise

Nichts wird billiger. Nicht mal das Sterben. Davon ist auszugehen. Also heißt es sparen, sparen – und noch einmal sparen. Beim Leben. Beim Energieverbrauch. Beim Autofahren. Letzteres scheint aber keine populäre Maßnahme zu sein, wie man auf der Straße erkennen kann. Alles so, als würde 1 Liter Benzin immer noch 1 Euro kosten. Aber ich weiß, es ist auch nicht immer alles so einfach, wie sich das viele (auch ich) immer vorstellen. Also das mit dem Umstieg auf die Öffis. Ich weiß auch, dass viele gar nicht aufs Auto verzichten können, weil sie sonst nicht zum Arzt, ins Shoppingcenter usw. kommen. Oft scheitert der Umstieg aber auch an der eigenen Gemütlichkeit: 1 Kilometer zu Fuß? Unmöglich! Und so „wuchten“ in Wien viele Autobesitzer ihren SUV vom 7. in den 19. Bezirk – und stehen dabei 20 Minuten im Stau, finden keinen Parkplatz und steigen 35 Minuten später total genervt aus dem Auto.

Ich fasse zusammen: Viele stehen also lieber im Stau, als Rad zu fahren oder die Öffis zu nehmen. Eine Entscheidung, die in Wien für die U-Bahn-Nutzer sogar ein Segen ist. Denn würden alle Autofahrer, die sich tagtäglich über den Wiener Gürtel schieben, auf die U-Bahn (in diesem Fall die U6) umsteigen, würde das System zusammenbrechen. Denn die U6 (andere Linien sind mitgemeint) ist zu Stoßzeiten bereits überfüllt. Und der viel zu kleine Zickzack-Gürtel-Radweg ist das Ergebnis einer falschen Planung, eines nicht vorhandenen Willens. Wo sind also die Alternativen, die Ideen? Ich hätte eine: Wie wär’s z. B. am Gürtel mit einer eigenen Fahrspur für eine E-Bus-Expresslinie (Spittelau – Alser Straße bzw. Michelbeuern – Westbahnhof –Längenfeldgasse und retour), die auch Radfahrer, Scooter, Mopeds, Taxis benutzen können? Bitte jetzt nicht sofort Nein brüllen und mich für verrückt erklären. Besser groß träumen, als klein denken.

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