Autobahn-Raststätten und ihre Wucherpreise: Was ist denn da bitte los?

Autobahn-Raststätten und ihre Wucherpreise: Was ist denn da bitte los?
Interessant ist, dass sich diese – vornehm ausgedrückt – fantasievolle Preisgestaltung länderübergreifend durchgesetzt hat.
Johannes Weichhart

Johannes Weichhart

Im Stau. Wenn man dann in den Urlaub fährt, wenn alle fahren, darf man viel Zeit auf Autobahnen verbringen. Dafür kann man dabei über eine Frage ausgiebig grübeln: warum regiert auf Raststätten dermaßen der Wucher?

Wie ein Scheich. Da wird für ein dünn belegtes Sandwich ein Preis verlangt, der dem Kunden an der Kasse die Tränen waagrecht herausschießen lässt. Darf es dazu noch eine kleine Dose Cola um mehr als drei Euro sein, der Herr? Hallo, geht’s noch?

Wer davor auch noch tanken muss, der glaubt, dass Muhammad bin Raschid Al Maktum, der Herrscher des Emirats Dubai, höchstpersönlich für die Füllung zuständig war. Vielleicht wird der Sprudel aber auch literweise eingeflogen, dann würde die Rechnung möglicherweise noch aufgehen.

Fährt man von der Autobahn ab, dann ist der Sprit in der nächsten Ortschaft plötzlich um 40 Cent billiger.

Wocheneinkauf. Interessant ist auch, dass sich diese – vornehm ausgedrückt – fantasievolle Preisgestaltung länderübergreifend durchgesetzt hat. Wer kurz durch einen Shop in Italien streift, der liegt kostenmäßig fast schon bei einem Wocheneinkauf für eine vierköpfige Familie in einem ganz normalen Supermarkt.

Keine Frage, natürlich muss man nicht unbedingt eine Autobahn-Raststätte ansteuern. Wer aber mit Kind und Kegel unterwegs ist, der weiß sicher, dass es eben manchmal ganz schnell gehen muss.

In Deutschland hat ein Konzern die Wucherpreise übrigens einmal so verteidigt: „Man kann Raststätten und Supermärkte nicht einfach miteinander vergleichen.“ Grundsätzlich seien Raststätten rund um die Uhr geöffnet. Dadurch würden hohe Betriebs- und Personalkosten entstehen.

Okay, dann unterhalten wir uns das nächste Mal über Flughäfen.

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