Meghan und das böse Königshaus: Ein politisches Märchen zur rechten Zeit

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Warum der Skandal um Meghan, Harry und die Queen trivial - und zugleich politisch wichtig ist.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Einst hätte sich Shakespeare die Hände gerieben. Der Weltpoet aus der englischen Provinz bediente sich gerne in (man lese: klaute gerne aus) allerlei royalen Chroniken, und auch deshalb menschelt es in seinen Königsdramen bis heute ganz wunderbar.

Heute sind es wohl die Autoren der Netflix-Serie „The Crown“, die schon in freudiger Erwartung den Kontostand checken: Die neueste Staffel über das britische Königshaus schreibt sich geradezu von selbst.

Und sie hat alles, was man braucht: Je nach Ansicht die böse Schwiegergroßmutter oder die besitzergreifende Emporkömmlingin (was war noch gleich die weibliche Version davon?). Dazu eine Vater-Sohn-Enttäuschung, die jeder griechischen Sage gut stünde. Einen gewaltigen Machtapparat, der sich von zwei Nebenfiguren aus der Bahn werfen lässt. Und weltgeschichtlichen wie -politischen Pfeffer.

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