Macrons falsches Signal

Macrons falsches Signal
Emmanuel Macron lebt Frankreichs altes Sendungsbewusstsein, hat Visionen und oft recht – was in der Politik allein aber nicht zählt
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Emmanuel Macron hat es wieder getan. Der französische Präsident hat seine Vorstellung von der Rolle Frankreichs und Europas in der Welt hinaus geplaudert – und sich den Zorn quer über den Atlantik zugezogen. Macron hatte in einem Interview nach seinem China-Besuch eine eigene Taiwan-Strategie für Europa gefordert: „Das Schlimmste wäre zu denken, dass wir Europäer bei diesem Thema zu Mitläufern werden und entweder dem amerikanischen Duktus oder einer chinesischen Überreaktion folgen müssen.“

Die Amerikaner lasen darin eine Abwendung vom Droh-Kurs gegenüber Peking und drohten ihrerseits: Dann kümmerten sich die USA eben um Hilfe für Taiwan und Europa allein um die Verteidigung der Ukraine.

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