Lesen ist in der Welt der Jungen wichtig wie nie

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Kommentar: Sie lesen - auch Bücher.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

So wohl man sich auch im Wehklagen über all das Digitale fühlt, das uns den letzten Nerv zieht: Die vermeintlich schwächeren Kulturtechniken sind widerständig. Wie eben das Bücherlesen, und das auch bei den Jungen: Dafür, dass sie den ganzen Tag mit Netflix, YouTube, Games oder Instagram verbringen könnten, lesen erfreulich viele junge Menschen. Auch: Bücher.

Wobei, aufpassen: Dass der Buchmarkt zart wächst, heißt nicht, dass mehr Leute mehr lesen (ein Boom waren zuletzt Ausmalbücher für Erwachsene). Aber das gilt eben auch umgekehrt: Dass früher alle Kinder Dostojewski und Doderer noch vor dem Frühstück verschlungen hätten, ist genauso ein statistischer Fehlblick.

Bücherlesen war immer in der Hauptsache eine Bildungsfrage (der Eltern, nämlich). Also, zur guten Nachricht: Es spricht alles dafür, dass heute mehr Kinder mit mehr Text als jemals zuvor konfrontiert werden. Zwar meist „nur“ am Smartphone. Aber diese neue Alltagswichtigkeit des Lesens ist eine hervorragende Basis, um diesen Kindern mit Begeisterung die großen, formenden Erzählungen näherzubringen, die Literatur bietet. Und ihnen die Chance zu geben, ihren eigenen Kindern dereinst vorzuwerfen, dass diese viel zu wenig lesen.

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