EU-Wahl und Rechtsruck: Die Entdämonisierten
Wenn elitär-dummes Partyvolk in Sylt und weichgetrunkene Maturanten in Kärnten „Ausländer raus“ grölen, wankt der Kontinent unter den zu wehrenden Anfängen; wenn ein Islamist in Mannheim einen Polizisten absticht, vergreift sich die Kronenzeitung zum Lynchjustiz-nahen Titel „Polizist tot … sein Mörder lebt hingegen noch!“ – und nicht wenige nicken; und am Sonntag dann geht Europa überhaupt den Bach hinunter, weil uns die EU-Wahl einen Rechtsruck samt Sieg des rechtspopulistischen Blocks bescheren wird. Zwischen Islamisten da und Rechtspopulisten dort geht das Abendland gerade unter.
Allein: Es gibt keine einige rechtspopulistische Fraktion in der EU. Und schon gar keine Mehrheit. Ja, Rechtspopulisten von Geert Wilders bis zur FPÖ haben oft versucht, sich zusammenzutun – zuletzt scheiterte Viktor Orbán daran. Weil Egos und Eitelkeiten zu groß sind. Weil die Bewegungen unterschiedlich sind. Und sich wandeln.
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