Das Gift des Pessimismus: Zu Tode gejammert ist auch gestorben

Das Gift des Pessimismus: Zu Tode gejammert ist auch gestorben
In vielen Berufen jammert man einander so lange an, bis das Image kaputt ist. Pessimismus ist ein europäisches Grundübel.
Martina Salomon

Martina Salomon

„Come in and burn out“ trommelten Vertreterinnen der Wiener Privatkindergärten in einer Demo vor einer Woche. Ja, es gibt berechtigte Anliegen in diesem Beruf – und ein veritables Personalproblem. Aber mit solchen Sprüchen vertreibt man die letzten Interessenten für eine Arbeit, die nicht nur aus Depression und Überanstrengung besteht. Sie wurde stark aufgewertet: Die Elementarpädagoginnen (Männer sind in dem Job leider rar) haben nun zum Beispiel eine höhere Ausbildung – was allerdings zur Flucht in andere Berufswege geführt hat.

In etlichen weiteren Branchen hat man sich gegenseitig so lange angejammert, bis das Image kaputt war. Die Pflege würde daher ohne Arbeitszuwanderer aus aller Herren Länder – von Rumänien bis Indonesien – zusammenbrechen. Und im Lehrberuf hat man schon ein düsteres Bild gemalt, als die Zeiten noch deutlich einfacher waren.

Kommentare