Migrationspolitik: Die Moralapostel rudern zurück

Migrationspolitik: Die Moralapostel rudern zurück
Österreich wurde für seine Alleingänge bei der illegalen Migration kritisiert. Doch neuerdings herrscht Konsens über mehr Härte.
Martina Salomon

Martina Salomon

Es ist acht Jahre her, als der damalige Außenminister Sebastian Kurz für Kritik in Berlin und Brüssel sorgte: Er wolle die Balkanroute für illegale Migration sperren, sagte er – und erntete medialen Hohn. „Maßlose Selbstüberschätzung“ war noch der freundlichste Vorwurf. Kurz lud zu einer skeptisch beäugten Balkankonferenz nach Wien, um die Grenzübertritte zu verringern. Samt einem EU-Türkei-Abkommen sorgte das dann tatsächlich für deutlich weniger Zustrom über diesen Weg. Den Kanzler stellte damals die SPÖ mit Werner Faymann. Der hatte 2015 gegen den massiven Zustrom keine harte Grenze, sondern spöttisch ein „Türl mit Seitenteilen“ angekündigt.

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