Ein paar Tage davor steuerten die vom Iran unterstützen Houthis im Jemen einen tödlichen Drohnenangriff auf die israelische Mittelmeer-Metropole Tel Aviv. Als Israel daraufhin den jemenitischen Hafen Hudaida in Brand schoss und schwor, die schiitische Miliz zu vernichten, schlug die Welt die Hände in Richtung Israel zusammen: Wie, um Gottes Willen, ist ein Flächenbrand zu vermeiden?
Die Flächenbrand-Sorge ist so alt wie der Krieg, den die radikal-palästinensische Hamas mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ausgelöst hat. Damals wurden 1.200 Menschen grausam massakriert, rund 250 entführt – mehr als 100 sind immer noch, lebend oder tot, in der Gewalt der Terroristen! Die ein einziges Ziel hatten: Israel zur Gegenwehr zu provozieren (egal, wie viele palästinensische Zivilisten darunter zu leiden haben würden) und die Stimmung in der Welt gegen Israel aufzubringen.
Seither stellen Kommentatoren, Analytiker und zeigefingerschwingende Politiker immer wieder die Forderung nach einer „verhältnismäßigen Antwort“ auf.
Was wäre verhältnismäßig? Die Vergewaltigung, Verbrennung, Enthauptung und Entführung palästinensischer Zivilisten? Raketen auf einen Fußballplatz mit Kindern im Süden des Libanon?
Oder soll Israel nach biblischem Diktum auch die andere Wange hinhalten und so den Feind als archaischen Gewalttäter blamieren – seht her, wir sind anders?
Und, die wichtigste Frage: Wieso nimmt eigentlich niemand den Iran in die Pflicht, einen Flächenbrand in Nahost zu verhindern? Indem die Mullahs in Teheran nicht ihre Schergen im Libanon zur Auslöschung Israels, von den Bergen bis zur See, losschicken; oder die Houthis; oder die Hamas.
Der Angriff auf den Fußballplatz erfolgte übrigens zu einem Zeitpunkt, als es Gerüchte über eine Gesprächsannäherung zwischen Israel und der Hamas gab. Zufall?
Nein, der Iran und nur der Iran mitsamt seinen Handlangern hat ein Interesse an einem Flächenbrand. Von Israel, dem eine breite öffentliche Meinung gerne nur das Böse unterstellt, wird nun erwartet/erhofft, dass es mit Augenmaß reagiert. Ja, die Welt muss auf Israel hoffen (und darauf, dass Herr Erdoğan nicht durchdreht). Die Verantwortung für einen allfälligen Flächenbrand liegt aber woanders.
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