Bittere Pillen der Realpolitik für die Ukraine

Bittere Pillen der Realpolitik für die Ukraine
Der Donbass scheint für Kiew verloren. Und am Ende des Tages wird die Ukraine das anerkennen müssen. Traurig, aber real.
Walter Friedl

Walter Friedl

So bitter das für die Ukraine ist: Der Donbass, eine riesige Landmasse im Osten des Landes (siehe Seite 6), scheint mittelfristig verloren. Da helfen auch alle Durchhalteparolen aus Kiew und neue Waffenlieferungen aus dem Westen nichts mehr. Der Kriegsherr aus Moskau hat einfach militärische Fakten geschaffen – genau so wie schon vor acht Jahren, als Wladimir Putin die ukrainische Krim annektierte.

Völkerrechtlich ist das illegal, moralisch höchst verwerflich, vor allem der jüngste Waffengang, bei dem alle russischen Kriegsverbrechen (und etwaige ukrainische) penibel aufgearbeitet und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Doch politisch muss man mit dieser neuen Situation auch umgehen. Und wenn „Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ ist (Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz), muss auch der Umkehrschluss gelten: Die Politik als Fortsetzung des Schlachtens. Letztendlich war es noch in jedem Konflikt so.

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